Kit Cars
Ein komplettes Auto selbst bauen, klingt kompliziert...
Unmöglich ist es nicht!
Für die genannten Kitcars gibt es immer noch fertige Bausätze zu kaufen. Zwar kann die Zulassung der Eigenkreation richtig teuer werden, dafür hat man dann aber auch ein Fahrzeug, das niemand sonst besitzt.
Deutschland ist das Land der Selbermacher.
Schränke und Küchen schraubt man schon lange selbst zusammen. Sogar vor Häusern Klempner- Elektroarbeiten schrecken wir nicht zurück.
Nur vom Auto lassen die meisten brav die Finger weg.
Es gibt zwar viele Autofahrer, die selbst die Reifen wechseln, das Öl nachschauen oder kleinere Verschleißreparaturen ausführen.
Aber ein ganzes Auto in Eigenregie zu bauen?...kommt kaum noch jemandem in den Sinn.
Dabei hat das schon bald 100 Jahre Tradition. Sagt der Autodesigner B. Michalak und erinnert an die Blütezeit der sogenannten Kitcars.
Der vorgefertigten Autobausätze. "Die Idee stammt aus Großbritannien und ist einem Steuerschlupfloch zu verdanken", erläutert Michalak.
Während dort beim Kauf eines fertigen Neuwagens die hohe "Purchase Tax" (Verkaufsteuer) berechnet wurde, gab es die Einzelteile quasi steuerfrei. Viele Autofahrer in England haben ihren Wagen deshalb früher selbst zusammengeschraubt. Mehr als 300 Hersteller boten dort Ihre Bausätze an.
Viele davon waren auch in Deutschland zu haben und sind es zum Teil noch heute. Vor allem Sportwagenklassiker wie die unzähligen Neuinterpretation des Lotus Seven kann man daheim in der Garage montieren. Für die Zulassung solcher Kitcars sei allerdings meist eine kostenspielige Einzelabnahme nötig.
Seit etwa zwei Jahren gebe es zwar eine Neuregelung, die den Aufwand für die Einzelabnahme der Bausatzautos europäischer Hersteller in Deutschland verringern kann. Entscheidend dafür ist, welche Genehmigungen und technischen Dokumentationen die Anbieter für verschiedene Ausbaustufen ihrer Kitcars mitliefern. In jedem Fall komme für die Zulassung aber schnell eine vierstellige Summe zusammen. "Und wenn es dumm läuft, wird die Rechnung sogar fünfstellig".Bei Chevrolet kann man immerhin den Motor selbst zusammenbauen. Viele Hersteller und Händler haben deshalb den Verkauf von Kitcars eingestellt. "Wir verkaufen jetzt nur noch fertige Fahrzeuge", sagt etwa Robert Burkhardt von der RCB-Fahrzeug GmbH, der einen selbst entwickelten Hardcore-Roadster im Stil des Lotus Super Seven im Programm hat.
Gab es den Bausatz seiner Internetseite zufolge zuletzt für Preise ab 39.900 Euro, muss man für das fertige Fahrzeug einen Aufschlag von etwa 10 Prozent einkalkulieren.
Auch Caterham, eine weitere Marke in der Tradition des Lotus Super Seven, verkauft in Deutschland fast nur noch fertige Fahrzeuge zu Preisen zwischen 30.000 und 60.000 Euro.
Auf Wunsch liefert Importeur Kurt Hoffmann aus Neuwied aber noch immer Bausätze aus, die rund 3000 Euro weniger kosten als die fertigen Autos. Man braucht handwerkliches Geschick und gut 100 Stunden Freizeit für die Montage, sagt Hoffmann. "Und eine Einzelzulassung ist unumgänglich."
Es sei denn, man will mit dem Wagen nur über abgesperrte Strecken fahren. Dass Kitcars nicht immer retro sein müssen und an den Lotus Super Seven, an die AC Cobra oder den Ford GT40 erinnern, beweist Michalak mit seinem C7.
Der moderne Roadster basiert technisch auf dem Smart.
Angesichts der boomenden Baumärkte und Möbelhäuser erschien Michalak "die Zeit reif für ein neues Auto, das man selbst zusammenbauen kann". Gewaltiges PS-Puzzle für 5000 Euro extra..Der Roadster, von dem hierzulande bislang knapp 30 Exemplare verkauft wurden, kostet rund 14.000 Euro.
Die Montage lässt sich in wenigen Wochen bewerkstelligen. Dafür sei weder Schweißgerät noch Hebebühne erforderlich:
"Wer mit Schrauben und Schlüsseln umgehen kann, wird mit dem C7 keine Mühe haben."
Die Großserienhersteller lassen von Bastelautos die Finger. Eine geführte Werksbesichtigung ist für sie in der Regel die größtmögliche Annäherung zwischen Kunde und Produktion. Nur Chevrolet macht eine Ausnahme und bietet seiner Kundschaft neuerdings die Möglichkeit zum Mitmachen: "Engine Build Experience" heißt das Programm, das für Käufer besonders starker Varianten des Sportwagens Corvette aufgelegt wurde.
"Wer eine Corvette Grand Sport, eine Z06 oder eine ZR1 kauft, kann seinen Motor bei uns selber zusammenbauen". Er leitet das "Performace Build Center" in Wixom bei Detroit. Der Spaß kostet für Europäer inklusive Flug und Übernachtung rund 6000 Euro extra.
Pickelman schwärmt von einem gewaltigen PS-Puzzle, bei dem in etwa fünf Stunden aus rund 100 Einzelteilen und 250 Schrauben ein voll funktionsfähiger Achtzylinder entsteht. Natürlich unter Anleitung eines Profis. Einer davon ist Rick McBride, dem seine neue Rolle als Motor-Mentor ziemlich gut gefällt: "Wenn man schon 4000 Achtzylinder zusammengeschraubt hat, ist man für Abwechslung dankbar." Quelle: Thomas Geiger,dpa
Und so komplett können Sie einen Bausatz bekommen, wenn Er von der Firma carkitinc. geliefert wird.